Lehramtsausbildung

Hier finden Sie Informationen zur Lehramtsausbildung. Sowohl angehende Lehrkräfte (PraktikantInnen, StudentInnen, LehramtsanwärterInnen) als auch Eltern/Erziehungsberechtigte und alle Interessierten können sich in diesem Bereich einen Überblick über die Lehrerausbildung verschaffen und Informationen zu Praktikumsplätzen erhalten.

Mit Inkrafttreten des neuen Lehrerausbildungsgesetzes (LABG 2009) umfasst das Lehramtsstudium ein sechssemestriges Bachelorstudium und ein viersemestriges Masterstudium. Um einen stärkeren Praxisbezug zu gewährleisten wurden mehrere verpflichtende Praxiselemente (z.B Praktika und Praxissemester) in das universitäre Studium integriert.

Der Aufbau der Lehrerausbildung sieht wie folgt aus:

Wie der Grafik zu entnehmen ist, ist das erste Praxiselement im Rahmen des Bachelorstudiums das Eignungs- und Orientierungspraktikum (25 Tage, innerhalb von 5 Schulwochen abzuleisten). Anschließend folgt das vierwöchige Berufsfeldpraktikum als zweites Praxiselement, welches in der Regel in einem außerschulischen Berufsfeld absolviert wird. Das dritte Praxiselement während der universitären Ausbildung ist ein fünfmonatiges Praxissemester, welches während des viersemestrigen Masterstudiums erfolgt. Dieses ist bildungswissenschaftlich und fachdidaktisch vorbereitet und begleitet. Im Anschluss an die universitäre Lehrerausbildung folgt der 18-monatige Vorbereitungsdienst (Referendariat) für die Lehramtsanwärter. Die schulpraktische Ausbildung wird von den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) begleitet.

Gesetzliche Grundlagen für die Lehrerausbildung und die verschiedenen in die Ausbildung integrierten Praxiselemente sind das Lehrerausbildungsgesetz (LABG) 2009/2016, Lehramtszugangsverordnung (LZV) 2016 und der Praxiselementeerlass – RdErl. des Ministeriums für Schule und Weiterbildung 2012/2016

Eignungs-/ Orientierungspraktikum

Wann findet das Eignungs- und Orientierungspraktikum statt?

Das Eignungs- und Orientierungspraktikum ist das erste Praxiselement in der neuen Lehrerausbildung, welches im Rahmen Bachelorstudiums abgeleistet wird. Spätestens für den Eintritt in den Vorbereitungsdienst wird der Nachweis über das Eignungspraktikum notwendig.

An wen richtet sich das Eignungs- und Orientierungspraktikum?

Das Eignungs- und Orientierungspraktikums richtet sich an Lehramtsstudierende oder lehramtsinteressierte Studierende im Bachelorstudium. Es bietet die Möglichkeit einen Einblick in die verschiedenen Arbeitsfelder einer Lehrkraft zu bekommen und die persönliche Eignung für den Lehrberuf in den Blick zu nehmen und zu reflektieren. Das Eignungs- und Orientierungspraktikums soll eine reflektierte Studien- und Berufswahl unterstützen und zum Auf- und Ausbau von Professionalität im Zusammenspiel von wissenschaftlicher Ausbildung, praktischer Erfahrung und Selbstreflexion beitragen.

Wie lange dauert das Eignungs- und Orientierungspraktikum?

Die Schulen gestalten das Eignungs- und Orientierungspraktikum und werden hierbei von den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) für die verschiedenen Lehrämter belgeitet und unterstützt. Das Praktikum umfasst 25 Praktikumstage, die möglichst innerhalb von fünf Wochen (innerhalb eines Schuljahres) abgeleistet werden.

Was sind die Ziele des Eignungs- und Orientierungspraktikum?

Ziel ist es einen Einblick in die vielfältigen Arbeitsfelder und das breite Aufgabenspektrum einer Lehrkraft zu erhalten und einen Blickwechsel von Schüler- zu Lehrerperspektive vorzunehmen. Auch das Abstecken der eigenen Voraussetzungen und persönlichen Fähigkeiten, die man für den Beruf bereits mitbringt oder noch erwerben muss, sollen Ziel des Eignungs- und Orientierungspraktikums sein. Der Abgleich von eigenen Vorstellungen des Lehrberufs mit den wahrgenommenen Praktikumseindrücken sind wichtig für die spätere Studien- und Berufswahl.

Gemäß den Standards der LZV verfügen die Absolventinnen und Absolventen am Ende des Eignungs- und Orientierungspraktikums über die Fähigkeit

  1. die Komplexität des schulischen Handlungsfelds aus einer professions- und systemorientierten Perspektive zu erkunden und auf die Schule bezogene Praxis- und Lernfelder wahrzunehmen und zu reflektieren,
  2. erste Beziehungen zwischen bildungswissenschaftlichen Theorieansätzen und konkreten pädagogischen Situationen herzustellen,
  3. erste eigene pädagogische Handlungsmöglichkeiten zu erproben und auf dem Hintergrund der gemachten Erfahrung die Studien- und Berufswahl zu reflek- tieren und
  4. Aufbau und Ausgestaltung von Studium und eigener professioneller Entwick- lung reflektiert mitzugestalten.

(Vgl. Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, EOP Handreichung, August 2017)

Im Zuge des Praktikums erhalten die Praktikanten und Praktikantinnen vielfältige Lerngelegenheiten und Erwerbssituationen, in denen sie sich praktisch mit den vier Standards auseinandersetzen können und ihre Kompetenzen in den verschiedenen Bereichen erweitern können.

Beispiele für Lerngelegenheiten:

  • Hospitationen in den Studienfächern der Praktikantinnen und Praktikanten
  • Hospitationen in anderen Studienfächern
  • Unterrichtliche Lerngelegenheiten: Übernahme einer Unterrichtsstunde, eines Teils einer Unterrichtsstunde
  • Schulische Angebote im außerunterrichtlichen Bereich

Die Erkenntnisse und Erfahrungen während des Eignungs- und Orientierungspraktikums werden in einem Portfolio festgehalten. Im Rahmen des Eignungs- und Orientierungspraktikums bieten sich mehrere Möglichkeiten für Reflexions- und Beratungsgespräche. Nachdem am ersten Tag ein Eingangsgespräch stattgefunden hat, ist Ende der zweiten/Anfang der dritten Woche ein Zwischenreflexionsgespräch vorgesehen. Am Ende des Eignungs- und Orientierungspraktikum findet ein abschließendes Beratungsgespräch statt.

Bewerbungen:

Über das Onlineportal EOPS finden Praktikanten und Praktikantinnen einen Überblick über das landesweite Praktikumsangebot. In diesem Portal können mögliche Praktikumsplätze an den Schulen, schulische Kontaktdaten und weitere schulspezifische Hinweise und Informationen eingesehen werden. Die Bewerbung erfolgt dann direkt an die jeweilige Schule.

Ansprechpartner für das Eignungs- und Orientierungspraktikum an unserer Schule ist Frau Sonja Krekow.

Weitere Informationen über das Eignungspraktikum können der Informationsbroschüre des Schulministeriums entnommen werden.

Berufsfeldpraktikum

Wann findet das Berufsfeldpraktikum statt?

Das Berufsfeldpraktikum ist das zweite Praxiselement in der neuen Lehrerausbildung, welches im Rahmen Bachelorstudiums abgeleistet wird. Genau wie das Eignungs- und Orientierungspraktikum ist das Berufsfeldpraktikum erforderlich für den Zugang zum Vorbereitungsdienst (Referendariat).

An wen richtet sich das Berufsfeldpraktikum?

Das Berufsfeldpraktikum richtet sich an Lehramtsstudierende oder lehramtsinteressierte Studierende im Bachelorstudium.

Wie lange dauert das Berufsfeldpraktikum?

Das Praktikum umfasst einen Zeitraum von mindestens 120 Stunden an mindestens 20 Tagen.

Was sind die Ziele des Berufsfeldpraktikums?

Das Berufsfeldpraktikum soll Studierenden im Sinne der Polyvalenz des Kombinatorischen Bachelor of Arts konkrete, berufliche Perspektiven außerhalb des Schuldienstes eröffnen oder Einblicke in für den Lehrerberuf relevante außerschulische Tätigkeitsfelder bieten. Üblicherweise wird ein Praktikum im Hinblick auf die jeweiligen Studienfächer gewählt oder im pädagogischen Bereich (in der Regel außerhalb des Schuldienstes).

In welchen Tätigkeitsfeldern ist ein Berufsfeldpraktikum möglich?

Berufsfeldpraktikum im Bereich der Studienfächer

Geistes- und Kulturwissenschaften:

Museen, Verlage, Bibliotheken, Archive, Medien und Journalismus, Theater, Werbung, Marketing, Stiftungen, Öffentlichkeitsarbeit, Parteien, Wissenschaftsorganisation, usw.

Naturwissenschaften und Technik

Industrieunternehmen, entsprechende Behörden und Ämter, Forschung und Entwicklung, Softwaredienstleister, Telekommunikationsunternehmen, usw.

Sozial- und Humanwissenschaften

Marktforschungsunternehmen, Parteien, Verbände, Medien und Kommunikation, Wahlforschung, usw.

Generell nicht genehmigt werden Aushilfstätigkeiten und ungelernte Tätigkeiten.

Berufsfeldpraktikum im pädagogischen Bereich (in außerschulischen Bildungseinrichtungen)

  • Kinder- und Jugendbildungseinrichtungen (Musikschulen, Bibliotheken, museumspädagogische, theaterpädagogische, erlebnispädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche)
  • Jugendbildungsstätten, Jugendakademien
  • frühkindliche Bildungsangebote, z. B. in Kindergärten und Kindertagesstätten
  • Kinder- und Jugendförderzentren (z. B. frühkindliche Förderung, Hochbegabtenförderung)
  • Ehrenamtliche Tätigkeiten im pädagogischen/ sozialen Bereich

Generell nicht genehmigt werden Nachhilfe, Hausaufgabenbetreuung, Auslandsaufenthalte als AU-Pair, SHK- und studentische Tutorentätigkeiten sowie andere Aushilfstätigkeiten und ungelernte Tätigkeiten.

Praxissemester für Lehramtsstudierende

Das Praxissemester, welches landesweit seit dem Sommersemester 2015 an allen lehrerausbildenden Universitäten durchgeführt wird, ist das dritte Praxiselement in der neuen Lehrerausbildung. Es ist Teil des Masterstudiengangs Master of Education und wird durch die Universitäten in Kooperation mit den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) und den Schulen durchgeführt.

Wann findet das Praxissemester statt?

Das Praxissemester wird ihm Rahmen des Masterstudiums durchgeführt. Genau wie das Eignungs- und Orientierungspraktikum und das Berufsfeldpraktikum ist die Bescheinigung über das Praxissemester erforderlich für den Zugang zum Vorbereitungsdienst (Referendariat). Das fünfmonatige Praxissemester orientiert sich am Schuljahr und beginnt im Wintersemester jeweils zum 15. September und im Sommersemester jeweils zum 15. Februar.

An wen richtet sich das Praxissemester?

Das Praxissemester richtet sich an Lehramtsstudierende im Masterstudium Master of Education.

Wie lange dauert das Praxissemester?

Die Universität gestaltet das Praxissemester in Kooperation mit den Schulen und Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) für die verschiedenen Lehrämter. Die Präsenzzeit an der Schule beträgt während der fünf Monate insgesamt 250 Zeitstunden. Der fünfmonatige schulpraktische Teil des Praxissemesters umfasst sowohl Unterrichtshospitationen und eigene Unterrichtsversuche, als auch die Teilnahme an allen anderen Aspekten der Lehrkräftearbeit.

Was sind die Ziele des Praxissemester?

Ziel des Praxissemesters ist es Impulse und Anstöße für die weiterhin noch folgenden Studieninhalte im Masterstudium zu bekommen und erste Grundlagen für den später folgenden Vorbereitungsdienst zu schaffen. Das bereits erworbene theoretische Wissen in den bildungs- und fachwissenschaftlichen, sowie fachdidaktischen Bereichen im Bachelorstudium sollen im Praxissemester mit der praktischen Arbeit an der Schule verknüpft werden. Durch das Praxissemester soll zudem eine kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit für den Lehrerberuf relevanten Fragen initiiert werden.

Während des Praxissemesters steht die Entwicklung der eigenen Lehrerpersönlichkeit, das Sammeln erster Erfahrungen im Handlungsfeld Unterrichten und Erziehen und damit einhergehend die Planung von ersten eigenen Unterrichtsvorhaben im Fokus.

Lernorte während des Praxissemesters:

  • Schule
  • Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL)
  • Universität

Bewerbungen:

Die Vergabe der Praktikumsplätze erfolgt über ein landesweites logistisches Onlineverfahren (PVP).

Unsere Schule liegt in der Ausbildungsregion des ZfsL Neuss und ist somit Praktikumsort für Studierende der Bergischen Universität Wuppertal. Die Kooperation erfolgt im Rahmen der Kooperationsvereinbarung über die ZfsL.

Schulpraktischer Vorbereitungsdienst für Lehramtsanwärter*innen

Nach der erfolgreich abgeschlossenen universitären Ausbildung (Bachelor of Arts/Bachelor of Science und Master of Education) folgt der Vorbereitungsdienst für Lehramtsanwärter und Lehramtsanwärterinnen. Der Vorbereitungsdienst schließt inhaltlich an die schulfachlichen Kenntnisse und schulpraktischen Erfahrungen an, die der Lehramtsanwärter/die Lehramtsanwärterin während des Studiums und der verschiedenen Praxiselemente der Ausbildung erlangen konnte.

Die schulpraktische Ausbildung der Lehramtsanwärter und Lehramtsanwärterinnen (folgend abgekürzt mit LAA) wird durch das ZfsL Neuss (Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung) begleitet und erfolgt auf der Grundlage eines Kerncurriculums. Der Vorbereitungsdienst orientiert sich an den von der Kultusministerkonferenz (KMK) festgelegten Kompetenzen und Standards für die Lehrerbildung.

Die gesetzliche Grundlage und den Rechtsrahmen für den Vorbereitungsdienst bildet die „Ordnung des Vorbereitungsdienstes und der Staatsprüfung für Lehrämter an Schulen“ (OVP) in der Fassung vom 25.04.2016.

Ziele und Umsetzung

Ziel des Vorbereitungsdienstes für LAA ist die direkte Vorbereitung auf den Arbeitsalltag einer Lehrkraft. Während der Ausbildungszeit an der Schule erhalten die LAA die Möglichkeit, ihre im ZfsL entwickelten Ideen in die Praxis umzusetzen und unter Betreuung und Anleitung ihrer Fachleiter und Fachleiterinnen (Ausbilder/Ausbilderinnen vom ZfsL) sowie ihrer schulischen Mentoren/Mentorinnen durchzuführen und zu reflektieren.

Neben Unterrichtshospitationen in allen Fächern, erteilen die LAA im Zeitraum von zwei Schulhalbjahren jeweils 9 Wochenstunden selbstständigen Ausbildungsunterricht (sAU) in ihren beiden Ausbildungsfächern. Dieser Unterricht wird durch die Mentoren/Mentorinnen angeleitet und von den LAA eigenverantwortlich geplant und durchgeführt.

Um einen umfassenden Einblick in das Berufsfeld einer Lehrkraft zu erhalten, nehmen die LAA von Anfang an an Konferenzen, Besprechungen, Klassenfeiern, Schulfesten, Schulprojekten, Ausflügen, Elternsprechtagen und Elternabenden, etc. teil.

Neben den jeweiligen Mentoren und Mentorinnen in den beiden Ausbildungsfächern sind auch die Schulleitung und Ausbildungsbeauftragte (ABB) wichtige Ansprechpartner für die LAA. Auch das Kollegium einer Schule unterstützt die LAA durch Erfahrungsaustausch und kollegiale Zusammenarbeit.

Die Fachleiter und Fachleiterinnen des ZfsL besuchen die LAA in regelmäßigen Abständen im Unterricht. Diese Unterrichtsbesuche dienen sowohl der Beratung und Unterstützung als auch der Beurteilung. An einen Unterrichtsbesuch schließt ein ca. einstündiges Gespräch zur Reflexion und Beratung an. Hieran nehmen die Fachleitung, die LAA und der Mentor/die Mentorin (und gelegentlich auch ABB und/oder Schulleitung) teil.

Zeitrahmen und Umfang

  • 18 Monate
  • 14 Wochenstunden Ausbildung an vier Tagen pro Woche an der Schule, davon 9 Wochenstunden selbstständiger Ausbildungsunterricht in zwei Schulhalbjahren
  • ein Tag pro Woche Ausbildung im ZfsL Neuss

Weiterführende Informationen sowie Bewerbung:

Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) Neuss

Einstellung in den Vorbereitungsdienst für ein Lehramt